Die Sage

Früher hatte jedes Dorf seinen Necknamen. Die Bewohner von Niederweiler wurden von ihren Nachbarn und umliegenden Gemeinden "Chümmispalter" genannt. Darin stecken Spott und auch Anerkennung für gewissenhaftes und gründliches Arbeiten. Die Heimatdichterin und Sammlerin alter Bräuche Paula Hollenweger hat uns eine Erklärung geliefert.

Vor vielen Jahren lebte in Niederweiler ein Bauer. Als er seinen Lebensabend kommen sah, rief er seine beiden Söhne zu sich und bat sie, nach seinem Tode das Erbe redlich zu teilen. Dies Versprechen gaben sie ihrem Vater. Er schloss die Augen und seine Söhne taten wie Ihnen aufgetragen.

Nachdem das Vieh, Felder und Hausrat geteilt, das Mehl abgewogen und die eier abgezählt waren, blieb noch das Gewürz in der Schublade übrig. Die Wacholderbeeren und die Pfefferkörner haben sie genau abgezählt und alles was sich sonst noch darin befand. Ganz zum Schluss blieb noch ein Kümmelkörnchen übrig. Einer der beiden Söhne  holte ein Beil und spaltete das Körnchen auf einem Spaltklotz der Länge nach mitten durch, damit jeder eine Hälfte bekommen konnte. Dannach trennten sie sich im Frieden. Seit diesem Tage werden die Niederwilermer Bürger "Chümmispalter" genannt. 

Daraus geht hervor, dass die Einwohner von Niederweiler gewillt sind, ehrlich und redlich zu Teilen, was bis zum heutigen Tage noch geschieht. Wir haben das Symbol des "Chümmispalter" auf unserer Narrenfahne und unserem Häs verewigt.

 
 
 
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